<<<<

Die Schadhafte


Wie ich da rangehe

Im Grunde genommen glaube ich eigentlich, dass sich ein Text nicht musikalisch verwirklichen, respektive umsetzen, lässt, dass Sprache und Musik eben zwei grundverschiedene „Sprachen“ „sprechen“. Vielleicht ließe sich das noch am ehesten als Lied - mit Text, also wieder Sprache, machen und dann dazu eine Musik die stimmungsmäßig nicht allzu sehr im Widerspruch steht. Dennoch werde ich ein Stück für Solo-Klarinette komponieren, weil das mein Werkzeug ist. Ich werde versuchen musikalische Chiffren auszuarbeiten, die der/die Hörer/in  mit dem Text in Verbindung bringen könnte. Die verschieden Formteile des Stückes versuchen die verschieden Aspekte des von Canetti beschriebenen Charakters einzufangen. Das Ganze solle eine gewisse Rundheit mit Ecken haben, wie es sich geziemt. Wichtig ist mir nicht ins Illustrative abzurutschen und ein in erster Linie musikalisch sinnmachendes Stück zu entwickeln, anderseits aber doch keine musikalischen Entscheidungen nur aus dem Grund heraus treffen, weil sie da gerade so hübsch klingen - eher einer Sinnzusammenhang suchen. Schwierig, schwierig - ich zerbreche mir gewissenhaft den Kopf.
 

Kai Fagaschinski
Der Klarinettenspieler

Er, geboren 1974 in Dannenberg/Elbe (BRD), fokussiert eine subtile Musikalität der Geräusch- & Klang-Phänomene. Seine Musik ist abstrakt mit hinterhältiger Expressivität und vormelodischer Qualität. Seine Arbeitsweise verbindet kompositorische, improvisatorische und konzeptionelle Ansätze. Lieblingsprojekte sind Los Glissandinos mit Klaus Filip, Rebecca mit Michael Renkel, No Furniture mit Axel Dörner und Boris Baltschun, Kommando Raumschiff Zitrone mit Christof Kurzmann, das Duo mit Bernhard Gál und das Klarinettenduo mit Michael Thieke. Kai fand sein Zuhause in Berlin und ist Commander des Raumschiff Zitrone.

<<<<